Schule – immer nur Theorie? Nicht am SPI Thalheim! Neben besagter Theorie und Praktika bietet diese Schule auch Unterricht zum Mitmachen, Ausprobieren und Experimentieren.
So hatte die SAS 16 die Möglichkeit zu testen wie es sich mit Rollstühlen, Rollatoren und Gehhilfen in der Stadt fortbewegen lässt. Bereits zu Beginn des Selbsterfahrungstests kamen die ersten Fragen auf: „Wie komme ich am einfachsten von A (Schule) nach B (Supermarkt/Einkaufsmöglichkeit)?“; „Welchen Umweg muss ich in Kauf nehmen?“, „Brauche ich Hilfe von Mitmenschen?“.
Nach einigen Überlegungen untereinander, entschieden sich die Schüler mit einfachen Gehhilfen für einen „Schleichweg“, während die Schüler mit den Rollstühlen den Umweg in Kauf nehmen mussten. Selbst dieser gestaltet sich als recht schwierig, wenn der Rollstuhl nicht motorisiert ist und man diesen Weg alleine bewältigen müsste, da unsere Schule an einem Berg steht. So fanden sich immer zwei Schüler zusammen, der eine saß im Rollstuhl und der andere musste ihn den Berg hoch schieben oder nach unten festhalten. Dies war die erste Hürde, welche jedoch alle gut meistern konnten.
Als nächstes wurde der Supermarkt unter die Lupe genommen. Da es in der näheren Umgebung einen altersgerechten Wohnblock, sowie ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung gibt, war dieser auch dementsprechend ausgestattet und eingeräumt. Zwischen den Regalen war ausreichend Platz, um mit einen Rollstuhl problemlos durch zu fahren. Lediglich für Dinge des täglichen Bedarfs, die oben in den Regalen platziert waren, war Hilfe nötig, welche aber meist das Personal freundlicherweise übernahm. Es gab sogar Lesehilfen bzw. Lupen an den verschiedenen Regalen.
Nach diesem Test ging es zu einer weiteren Probe für die Rollstuhlfahrer und den anderen Schülern mit diversen Gehhilfen. Wie leicht ist es mit den Hilfsmitteln einen Berg runter zu fahren und wie verhalten sich die Geräte auf Schotterwegen? Dabei stellte sich raus, dass selbst bei abgesenkten Bordsteinen die nur noch ca. 2 Zentimeter hoch waren Schwierigkeiten bei den Rollatoren auftraten, auf den Fußweg zu kommen. Auch der Schotterweg der getestet wurde, war recht schwierig zu befahren, der Rollstuhl ließ sich schwerer schieben und die Rollatoren stoppten bei größeren Steinen. Der Rückweg war natürlich am Schwersten, da auf halber Strecke des Berges das Ziel also die Schule lag und wir uns am Fuße des Berges befanden. Also hieß es noch mal alle Kräfte sammeln.
Fazit des Ausfluges: Diese ganze Umstellung von „ich laufe mal schnell zum Supermarkt“ zum „jetzt sitze ich im Rollstuhl bzw. benötige einen Rollator“ ist schon enorm. Und es ist wichtig in seiner Ausbildung eine solche Selbsterfahrung zu machen um ein besseres Verständnis für die Klienten zu erhalten.
Artikel von Kathleen - Schülerin der SAS 16 am SPI Thalheim